Urlaub ist mehr als nur Entspannung
Es ist mal wieder so weit: Die Urlaubszeit steht an. In manchen Bundesländern ist diese schon voll im Gange, in Anderen (wie hier in Bayern) steht sie gerade kurz bevor. Was verbindet man normalerweise mit dem Sommerurlaub? Sonne, Strand, Wandern, Radfahren, Schwimmen usw. Dabei ist den Wenigsten bewusst, dass sie in ihrem Urlaub praktisch im Vorbeigehen auch Wertschöpfung betreiben. Und weil die Möglichkeiten der Wertschöpfung so vielfältig sind, möchte ich in diesem Blog-Beitrag einmal darüber sprechen.
Was genau bedeutet Wertschöpfung?
Der Begriff der Wertschöpfung wird in verschiedenen Bereichen der Wirtschaft unterschiedlich verwendet. In diesem Artikel betrachte ich die Wertschöpfung allgemein als Prozess, in dessen Verlauf etwas erschaffen wird, das einer Person oder einem Unternehmen einen Mehrwert bietet. Im einfachsten Fall ist dies aus Unternehmenssicht etwa die Erbringung einer Dienstleistung, die dem Kunden zu einem Vorteil verhilft und der dies auch entsprechend entlohnt.
Die für mich allerdings wesentlich spannendere Form der Wertschöpfung ist die gemeinsame Wertschöpfung, die sogenannte Value Co-Creation. Während in der Vergangenheit Produkte und Dienstleistungen eines Unternehmens vom Kunden lediglich konsumiert wurden, ist der Kunde heutzutage weniger ein reiner Konsument, sondern in vielen Fällen ein Mitgestalter. Als Beispiel möchte ich hier Mymuesli nennen. Dort finden die Kunden eine Plattform, auf der sie bestehende Produkte beziehen oder eigene Kreationen erstellen können (Konsument). Auf der anderen Seite erhält Mymuesli dadurch wertvolles Feedback zum eigenen Portfolio und kann somit gezielt die eigene Produktpalette um die beliebtesten Kombinationen erweitern (Mitgestalter). Daneben gibt es zahlreiche weitere Geschäftsmodelle, die auf Value Co-Creation basieren und ihren Kunden eine emotionale (z.B. Couchsurfing) oder monetäre (z.B. Panek, Autovermietung in Polen) Gegenleistung bieten.
Weshalb ist Value Co-Creation von Relevanz?
Die Vorteile von Value Co-Creation liegen auf der Hand. Wenn ich ein Produkt kaufe und verwende, dann spüre ich sofort, ob ich damit zufrieden bin oder nicht. Gegebenenfalls habe ich direkt konkrete Ideen, wie die Produktdesigner das Produkt eigentlich hätten gestalten sollen. Und genau das ist auch eine der Ideen hinter Value Co-Creation. Ich als Kunde weiß genau welchen Mehrwert ich von einem Produkt erwarte und kann daher auch sinnvolle Anpassungen besser beschreiben. Wenn ich meine Ideen dem Hersteller zugänglich mache und sich an dieser Form der Ideengenerierung viele andere Anwender beteiligen (Mitgestalter), dann haben diese Ideen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie gut am Markt anzukommen und ich als Konsument indirekt wieder davon profitiere.
Ein weiterer Punkt ist, dass bei der Entwicklung eines Produktes die Unternehmen im Normalfall einer Roadmap folgen. Dadurch werden Inhalte in einer Reihenfolge umgesetzt, die aus Unternehmenssicht den größten Mehrwert bieten. Werden nun allerdings die Bedürfnisse der Kunden berücksichtigt, so kann sich hier ein ganz anderes Bild ergeben. Gewisse Eigenschaften eines Produkts werden durch den Kunden höher bewertet als vom eigenen Produktmanagement erwartet. Durch das direkte Kundenfeedback und den Ideen-Input können am Markt gewünschte Funktionalitäten/Eigenschaften schneller erkannt und umgesetzt werden (Mitgestalter), sodass alle Akteure von einer niedrigeren Produkteinführungszeit (Time-to-market) profitieren (Konsument).
Value Co-Creation schön und gut, was genau hat das jetzt mit einem IT-Unternehmen zu tun?
Ich als Consultant will keine Produkte/Dienstleistungen verkaufen, sondern meinen Kunden einen echten und spürbaren Mehrwert (etwa durch Softwareunterstützung oder Prozessoptimierung) bieten. Das ist es was mich täglich antreibt und motiviert. Hat der Kunde keinen Mehrwert, dann habe ich meinen Job nicht richtig gemacht.
Im CRM-Bereich (dies gilt auch für andere Bereiche wie z.B. ERP und DMS) gibt es eine Vielzahl an Softwareanbietern, deren Produkte sich im Funktionsumfang zu einem großen Teil ähneln und einen größtmöglichen Markt abdecken. Allerdings hat jede Branche ihre eigenen Schmerzen und Bedürfnisse, dessen sind wir uns bewusst. Daher haben wir bei der DSG uns zum Ziel gesetzt, schwerpunktmäßig Handelsunternehmen in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und die Expertise, die wir in diesem Bereich haben, dabei mit einfließen zu lassen.
Zusammen mit ADITO haben wir deshalb für das ADITO xRM die Branchenlösung Handel entwickelt, um Handelsunternehmen bereits standardmäßig dringend benötigte branchenspezifische Funktionen bereitstellen zu können. Zudem wurde die „Kooperation Handel“ ins Leben gerufen, in der sich ADITO und die DSG mit weiteren national und international bekannten Handelsunternehmen regelmäßig austauschen, um Feedback einzuholen und Ideen für die weitere Entwicklung zu kreieren. Dadurch wird die Branchenlösung Handel regelmäßig um dringend benötigte Funktionen erweitert (Konsument) und gleichzeitig wird die jahrelange Erfahrung aus der Praxis eingebracht, um diese Lösung weiter zu verbessern (Mitgestalter).
Wie funktioniert Value Co-Creation in der Praxis?
Sowohl in dieser Kooperation als auch in jedem einzelnen Interessententermin, den ich begleiten darf, habe ich ein offenes Ohr für neue Anforderungen und das Feedback zu unserer Arbeit und unseren Produkten. Diese Ideen werden bewertet, priorisiert und dienen auch oft als Grundlage für unsere eigenen Ideen. Wir wollen unsere Produkte nicht für uns, sondern für den Markt weiterentwickeln, um dadurch einen spürbaren Mehrwert zu erzeugen und uns somit von anderen Anbietern zu unterscheiden. Durch Value Co-Creation haben wir die Möglichkeit, diesen Weg weiterzugehen.
Wenn ich also den Italiener im Hafenviertel von Zadar bewerte, habe ich bereits eine Wertschöpfung erbracht, die meine Mitmenschen bei der Entscheidungsfindung unterstützt. Es gibt unzählige Möglichkeiten, unsere eigenen Erfahrungen in die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen einzubringen und diese dadurch zu unseren Gunsten zu verbessern. Wir müssen diese Gelegenheiten nur nutzen. Am besten beginnen wir damit gleich jetzt im Urlaub.